Mittwoch, 4. März 2015

Die Reise ist zu Ende

Ich bin sicher gelandet und sitze im Airliner nach Darmstadt. Es ist 07.45 Uhr.

Es ging soweit alles glatt. Die beiden Flüge mit Qatar Airways waren sehr gut. Am Service kann man nicht meckern. Der nagelneue A350 war natürlich auch super.

Genervt hat nur der lange Aufenthalt in Doha, und zwar vor allem deshalb, weil es da so schweinekalt ist und man keine Möglichkeit hat, den immerpustenden Klimaanlagen zu entfliehen...

Außerdem hatte ich kein katarisches Geld, was dann auch blöd ist, weil man nichts machen kann.

Das ist der letzte Post in diesem Blog. Ein schöner Urlaub geht zu Ende. Den Oman kann ich nur jedem empfehlen!

Ausreise und so weiter



Ich bin in Doha auf dem Flughafen und habe ewig Zeit. Deshalb kann ich nochmal genauer erzählen, wie das mit der Ausreise und dem abgelaufenen Visum war.

Mit der Reiseleiterin war vereinbart, dass mich ein Mitarbeiter der hiesigen Agentur (natürlich ein Inder) am Hotel abholt. Der Mitarbeiter kam und wir fuhren zum Flughafen. Wenn eine Strafe für das abgelaufene Visum zu bezahlen war, dann sollte er das übernehmen.

Natürlich musste ich bei jedem Satz nachfragen, um ihn zu verstehen. Warum scheint es keinen einzigen Inder zu geben, der ein verständliches Englisch sprechen kann??

Am Flughafen dann auch alles voller Inder: im Service und als Fluggäste - an der Passportkontrolle aber natürlich Beamte des omanischen Staates.

Inder neigen offenbar dazu, sich vorzudrängeln und einem dabei körperlich sehr nahe zu kommen. Es fummelt einem dann ständig jemand am Rücken rum. Mag ich überhaupt nicht.

Bei den Omanis scheint das allerdings auch nicht gut anzukommen: mehrfach habe ich die Beamten schreien gehört: "Step back to the yellow line! Step back!!" Ein Insider für Uli: das war wie bei "Germans back...!" ;-)

Wie auch immer: ich erstmal eingecheckt. Seit 01.03. gibt es eine neue Flughafensteuer, drei Rial extra. Die hatte mir die Reiseleiterin vorher noch in die Hand gedrückt, nachdem sie es selbst einen Tag vorher erfahren hatte.

Dann zur Passkontrolle. Hier durfte der Mitarbeiter der Agentur nicht mehr mit - er stand aber in Sichtweite, so dass ich ihm Zeichen geben konnte, wenn er mir Geld geben sollte.

Und so war es dann auch: Der omanische Passbeamte sagte mir, dass mein Visum abgelaufen sei, und ich 20 Rial Strafe zu bezahlen hatte.

Ich also dem Vertreter der Agentur Zeichen gegeben. Interessanterweise gab es direkt neben der Passkontrolle ein kleines Fenster zum Außenbereich, kaum größer als ein DIN A4-Blatt, wo auch irgendwelche anderen Leute irgendwelche Dokumente nachreichten. Ein ziemliches Tohuwabohu: durch das klitzekleine Fenster guckten mindestens acht Leute rein, und jeder rief irgendwas auf arabisch, reichte Unterlagen rein, usw.

Auf jeden Fall hat mir der Agenturmitarbeiter dann die 20 Rial in die Hand gedrückt, ich musste dann noch einige Zeit warten, bis ich wieder dran war. Der Beamte - übrigens auch todschick, mit weißer Dishdasha und buntem Tuch um den Kppf - hat dann die schon gezeigte ausführliche Quittung ausgestellt. Und schließlich durfte ich zum Gate.

Noch ein paar Anmerkungen zum Flug selbst: man darf hier relativ früh in das Flugzeug. Es wird nicht gewartet, bis alle da sind, und öffnet dann erst die Schleusen, sondern man darf schon eine Dreiviertelstunde vorher einsteigen. Man sitzt dann zwar länger im Flugzeug selbst, aber es entzerrt sich das Getrippel "Wann machen die endlich die Tür auf...?". Auch nicht schlecht.

Und noch etwas habe ich vorher noch nie erlebt: Wenn das Flugzeug seine endgültige Parkposition erreicht hat, bleibt jeder Omani noch gemütlich sitzen, bis tatsächlich die Türen aufgehen. Sehr sympathisch! Bei uns undenkbar.

Wie heißt es so schön: "Der Westen hat die Uhr, aber wir haben die Zeit!"

Montag, 2. März 2015

Allahu akhbar!

Sieht aus wie der nächste Terrorangriff, sind aber Fischer auf dem Weg zur Arbeit.

Kalaschnikoffs habe ich keine gesehen. Sie haben mir freundlich zugewunken.

Einsiedlerkrebs

10.43 Uhr: Invasion von der AIDA

Eben war am Strand noch alles leer - jetzt ist es vergleichsweise voll: es kam auf einmal ein Pulk von vielleicht 40 Leuten, alle deutsch-sprechend, die sich über die verbliebenen Liegen am Strand hergemacht haben.

Ich hab gefragt: sie kommen von der AIDA und sind mit dem Bus hierher gekarrt worden, um den Strand zu sehen.

Heute mittag um drei sind sie wieder weg. Allah sei Dank.

Blockierte Websites

Auch das gehört zum Oman: anstößige oder politisch nicht genehme Websites können nicht aufgerufen werden. Es gibt Zensur.

Sultan Qaboos

Über diesen Herrn möchte ich noch ein paar Worte verlieren: Sultan Qaboos.

Das ist der uneingeschränkte Herrscher des Oman. Sein Bild hängt in jedem Hotel, jedem Supermarkt, jeder Kfz-Werkstatt.

Seit 1970 ist er an der Macht. In seiner Zeit wurde der Oman vom Mittelalter in die Zukunft katapultiert. Vorher war es ein sehr armes Land. 1970 gab es gerade mal eine aspahltierte Straße und die Menschen hatten nichts.

Heute geht es den Omanis sehr gut, was natürlich mit dem Erdöl zusammenhängt. Aber Sultan Qaboos hat es - im Gegensatz zu Dubai - geschafft, den Spagat zwischen Moderne und Wohlstand einerseits, und Beibehaltung alter Traditionen andererseits zu schaffen.

Man spürt ein Gefühl von 1001 Nacht, hat aber trotzdem alle Annehmlichkeiten eines modernen Lebens. Sultan Qaboos hat sein Volk am Wohlstand beteiligt. Das ist sein großer Verdienst. Und deshalb ist er auch sehr beliebt.

Gleichwohl sollte man sich keine Illusionen darüber machen, dass es sich um ein autokratisches System handelt, wo es mit der Meinungsfreiheit nicht weit her ist. Aber Unzufriedenheit keimt wohl erst auf, wenn es dem Volk nicht mehr so gut geht. Im Moment scheint Meinungsfreiheit jedenfalls kein Thema zu sein...

Strandtag

Gestern ist nichts Besonderes passiert. Es gibt kein Programm mehr. Ich habe einen Strandtag eingelegt. Heute wahrscheinlich auch.

Ich bin gestern zwei Stunden am Strand entlang gelaufen. Die meiste Zeit war ich vollkommen alleine: Kilometerlanger feiner Sandstrand ohne Menschen. Sehr schön.

Samstag, 28. Februar 2015

Nun sind sie weg

Heute war offiziell der letzte Tag meiner Studiosus-Reise. Die anderen fliegen heute Nacht - wir haben uns gerade verabschiedet. Die folgenden drei Übernachtungen habe ich nun für mich alleine.

Zeit für ein Fazit meiner Reise: was hat mir gut gefallen, was weniger gut?

Gut gefallen / nicht so gut gefallen hat mir

1. am Oman
+ die ausgesprochene Freundlichkeit der Menschen hier im Oman. Sehr freundlich und offenherzig, sehr respektvoll gegenüber den Fremden
+ die Sicherheit. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Es gibt keine herumlungernden Gestalten, keine dunklen Ecken, keine unterschwellige Kriminalität.
+ die Sauberkeit: jedes noch so abgelegene Klo ist sehr sauber.
+ die hervorragende Infrastruktur: die Straßen sind sehr sauber und gepflegt, die Verkehrsinseln sind mit Blumenbeeten bewachsen, es funktioniert alles, ... Man hat irgendwie mehr den Eindruck, man ist in der Schweiz, anstatt einem arabischen Land...!
+ die wahnsinnig vielen Facetten dieses Landes: die prunkvollen Bauten des Sultans in der Hauptstadt, die Bergregionen mit den Canyons, die Souks mit dem Angebot an Weihrauch, die riesigen, roten Sanddünen in der Wahiba, die freilaufenden Kamele im Süden, und vieles, vieles, mehr. Tausende von Eindrücken, die ich noch längst nicht alle verarbeitet habe.
+ das letztlich doch sehr angenehme Wetter zwischen 25 und 30 Grad.
+ das sehr gute Essen und dass man alles essen konnte, ohne irgendwie auch nur ansatzweise darauf achten zu müssen, dass irgendetwas vielleicht hygienisch nicht in Ordnung sei.


2. an Abu Dhabi und Dubai:

Hm. Schwer zu sagen.
Ich kann mit der dortigen Gigantomanie nichts anfangen. Es ist für mich kaum nachvollziehbar, dass das Geld mit offenen Händen herausgeworfen wird, obwohl man vielleicht das eine oder andere Sinnvolle damit machen könnte.

Insofern: es war schön, das mal gesehen zu haben. Aber ich würde kein zweites Mal hinfahren.


3. an der Rundreise:
+ die Gruppe, mit der ich unterwegs war
+ dass ich nicht alleine war
+ dass alles top organisiert war

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist, dass die Tage doch sehr durchgeplant waren und kaum Zeit zum Ausruhen war: in der Regel ging es morgens nach dem Frühstück los und man war erst zum Abendessen zurück. Bei der nächsten Rundreise würde ich darauf achten, dass da mehr Luft im Programm ist.

Außerdem waren zwei Wochen Rundreise nun wirklich genug. Für die nächste Reise würde ich dann eher nur eine Woche machen und statt dessen eher noch eine Woche Badeurlaub dranhängen.

Von der Altersgruppe her waren die meisten Teilnehmer eher im Rentenalter. Gestört hat mich das eigentlich nicht, denn es war trotzdem okay. Aber wenn es eine Mögichkeit mit jüngeren Teilnehmern gäbe, würde ich das eher mal probieren.

Soweit das Fazit. Alles in allem war es eine sehr schöne Reise. Der Oman ist ein faszinierendes Land und ich kann jedem nur empfehlen, hier man hinzufahren.




Meine Reisegruppe

Schmatz...!

Ein paar Kilometer vor der Grenze zu Jemen

Weihrauch ernten

Freitag, 27. Februar 2015

Weihrauch und Kamele

Salalah und die umliegende Gegend Dhofar ist das Weihrauchland. Hier wächst der Weihrauchbaum, dessen Harz beim Verbrennen den bekannten Weihrauchgeruch erzeugt.

Im Souk in Salalah gibt es eine Unmenge an Geschäften, in denen man das Weihrauchharz in unterschiedlicher Qualität und Güte kaufen kann - sammt allem Zubehör, was man dafür braucht: Weihrauchbrenner, Holzkohle, etc.

Im Gegensatz zu uns, wo Weihrauch Teil des Rituals in der Katholischen Kirche ist, hat, hat Weihrauch hier keine rituelle Bedeutung. Er wird als Wohlgeruch verstanden. Es gibt ihn mit verschiedenen Duftzusätzen. Oder er wird für die Abwehr von Insekten benutzt.

Bevor wir im Souk waren, waren wir an einer Ausgrabungsstätte und in einem Wadi. Dort haben wir extrem viele Kamele gesehen. Aufgrund dessen, dass der Dhofar wegen des Monsuns sehr fruchtbar ist, finden sie offenbar hier recht viel zu fressen und vermehren sich entsprechend.

An einer Stelle kam uns eine Herde von sicher 30 Kamelen, inklusive kleiner Kamele auf der Straße entgegen...

In Salalah angekommen

Nun bin ich in Salalah, der letzten Station meiner Rundreise angekommen.

Es gibt noch zwei Tagesausflüge zusammen mit der Gruppe und anschließend habe ich noch zwei Übernachtungen extra.

Das Hotel ist sehr schön. Hier bin ich endlich mal am Strand - und genieße es.

Rund um das Hotel sind ein paar Leute am Strand, dann verliert es sich aber auch gleich. Der Strand hat feinen weißen Sand und ist sehr sauber. Echt sehr schön.

Hier ist kein Mensch.

Donnerstag, 26. Februar 2015

Das Geheimnis von Reihe 26

Auf dem Flug nach Salalah sitzen neben mir zwei Omanis.

Als ich ankomme, sitzt der eine auf meinem Platz. Nun gut: es ist noch ein Platz nebendran frei - also setze ich mich dorthin.

Kurze Zeit später kommen noch zwei Leute, die in diese Reihe wollen: Wie sich dann herausstellt, sitzen die beiden Omanis nur deshalb in Reihe 26, weil heute der 26. Februar ist: Sie haben das heutige Datum als die Nummer ihrer Sitzreihe angesehen...

Wir lachen alle herzlich, als sich der Irrtum aufklärt :-))

Die Sache mit dem Visum

Unsere Reiseleiterin hat einen Fehler gemacht: Sie hat für uns alle - also auch für mich - bei der Einreise in den Oman ein Visum mit 10 Tagen Gültigkeit besorgt.

Für den Rest der Gruppe ist das okay - für mich und noch einen anderen Reisenden aber, die wir beide noch ein paar Tage länger in Salalah bleiben, bedeutet das, dass unsere Abreise nach Ablauf des Visums liegt und wir dann kein gültiges Visum mehr haben.

Wir waren nun schon zweimal am Flughafen in Muscat am Visa Office, um das Visum zu verlängern, aber jedes Mal gab es irgendwelche Begründungen, warum es gerade nicht gemacht werden konnte. Wir sollen am Montag wiederkommen. Oder morgen früh. Oder sollen nach Dubai aus- und wieder einreisen(!). Alles nicht machbar.

Nun gut. Ich habe nun also kein gültiges Visum am Ende der Reise. In Salalah kann nichts mehr verlängert werden. Mal sehen, ob ich Schwierigkeiten bekomme...

Unsere Reiseleiterin sieht das gelassen. Sie meint, wir müssten einfach Strafe bezahlen für die Tage, wo wir nach Ablauf des Visums noch im Land sind. Mal sehen. Sie ist ja bei meinem Rückflug nicht mehr da. Evtl. müsst Ihr mich dann hier rausholen...

Gruß aus dem Paradies!

Laut Programm war heute eigentlich nur die Fahrt von der Hafenstadt Sur nach Muscat zum Flughafen und dann der Flug nach Salalah angesagt.

Unerwarteterweise gab es dann aber von der Schnellstraße aus zwei Ausflüge in wunderschöne Wadis mit Oasen und einer atemberaubenden Berglandschaft.

Die Reiseleiterin meinte: "Wenn Sie irgendeinen Film über den Oman sehen, dann kommen garantiert diese Wadis darin vor" - zu Recht: das ist wirklich wie im Paradies: glasklares, warmes Wasser, wunderbare Felsformationen in Gelb-, Ocker- und Rottönen und Oasen mit Palmen. Herrlich.

Der Oman überrascht uns jeden Tag wieder aufs Neu!

Mittwoch, 25. Februar 2015

Was für ein schöner Tag: von der Wüste in die Oase und dann ans Meer


Der Oman hat sich und heute in seinen ganzen Facetten schönsten Farben gezeigt: Heute morgen bin ich noch im Wüstencamp aufgewacht. Bei 8 Grad übrigens. Da die Dusche unter freiem Himmel war, war an duschen nicht zu denken. Bei uns allen nicht. 
Dann ging die Fahrt durch die Wüste wieder zurück. Unterwegs sind wir auf eine Gruppe Kamele (eigentlich Dromedare, da nur ein Höcker) gestoßen. Wir also angehalten und es sind farbenprächtige Wüstenbilder entstanden, wie sie schöner nicht sein können.
Anschließend ging es wieder in die Berge zu einem Wadi, der glasklares Wasser führt, in dem man baden kann. Einfach herrlich: das grünliche Wasser in dem hellen Gestein zu sehen. Es ist wie im Paradies. Dazu eine atemberaubende Bergkulisse. Ganz anders als die Wüste, aber nicht minder interessant.
Und heute Abend sind wir wieder am Meer, in der Hafenstadt Sur. Wir haben eine Dhauwerft besichtigt und einen größeren Spaziergang an der Promenade gemacht.
Unsere Reiseleiterin hat uns heute eine Menge über den Sultan erzählt: wie er die Macht übernommen hat, warum er so beliebt ist, dass es ihm aber gesundheitlich schlecht geht, er zur Zeit in Deutschland weilt, und sich in nächster Zukunft in diesem Land irgendetwas tun wird.
Hochinteressant. Die Reiseleiterin hat ein unwahrscheinliches Wissen, ist sehr kompetent und versteht es, die Gruppe zu führen. Echt klasse!

Kontrastprogramm: Natürliche Pools im Wadi

Da sind sie endlich: die lange erwarteten Kamel-Bilder

Rechts ein einheimisches, arabisches Kamel, links ein westeuropäisches.

Wüstencamp



Unser ältester Mitreisender, 81 Jahre, zusammen mit unserem Fahrer.

Von der Oase in die Wüste und ins Wüstencamp


Heute morgen haben wir eine Oase besucht. Wir haben gesehen, wie ein Arbeiter Baumpflege betreibt und die männlichen und weiblichen Blüten zusammenbringt, damit die Dattelpalmen Früchte tragen.
Bei der Oase gab es ein altes Dorf, das noch in alter Lehmbauweise gebaut war, aber mittlerweile fast vollständig verlassen ist: den Omanis geht es mittlerweile so gut, dass sie nicht mehr in Lehmhäusern übernachten müssen...
Dann stand Wüste auf dem Programm. Ehrlich gesagt habe ich mir das alles ganz anders vorgestellt: Ich habe erwartet, dass wir ein ganzes Stück fahren und die Landschaft immer karger und wüstenähnlicher wird, und gleichzeitig die Zivilisation immer weniger. Das war aber eigentlich nicht der Fall: Die Landschaft sah am Morgen mehr oder weniger gleich aus, wie später auch. Auf der Straße war immer noch genug Verkehr, Siedlungen gab es auch immer wieder - von Wüste keine Spur.
Wir haben im Auto schon Witze gemacht, dass es wahrscheinlich am Rande der Wüste einen Busparkplatz und einen Giftshop geben, und dann ein Schild ¨Desert Camp: 600 meters¨ oder so was geben wird...
Ganz so schlimm war es nicht, aber ein bisschen schon: Irgendwann tauchten tatsächlich die Sanddünen in Fahrtrichtung rechts auf. Im nächsten Ort gab es ein Schild und wir sind rechts abgeboten.
In einem Kfz-Betrieb haben unsere Fahrer den Luftdruck verringern lassen, damit sie besser auf Sand fahren können - und dann ging es los: Von jetzt auf sofort beginnt ein riesiges Wüstengebiet mit Sanddünen á la Gran Canaria, nur ein bisschen rötlicher.
Die Fahrer saußen auf einer Piste mit einer affenartigen Geschwindigkeit zu unserem ersten Stop: einem Berberzelt. Dort waren wir auf ein paar Datteln und einen Kaffee eingeladen.
Gefallen hat mir das nicht. Wir wurden als Gruppe durchgeschleust, hinter uns gleich die nächste. Die Kinder werden tausendmal am Tag fotografiert und müssen immer wieder Kaffee ausschenken und Datteln verteilen...
Dann ging es zum Sonnenuntergang auf die Dünen. Das war schön. Wir hatten bald zwei Stunden Zeit, auf den Dünen herumzulaufen und die Licht- und Schattenspiele zu beobachten, bis die Sonne unterging.
Auf den Dünen war es eher kühl: es wehte ein kräftiger, eher kühler Wind, es waren so ca. 19 Grad.
Es ist so ähnlich, wie auf Gran Canaria, nur ist der Sand röter und die Wüste ist natürlich viel, viel, viel größer. Soweit das Auge reicht nur Sand. Mehr als 100 km weit.
Sehr missfallen hat uns, dass überall Müll herumliegt. Da gibt es doch tatsächlich Leute, die mitten in der Wüste ihre Coladosen und Plastikflaschen wegwerfen. Und dort liegt es in alle Ewigkeit.
Dann ging es in das Wüstencamp.
Das hätte ich mir auch ganz anders vorgestellt: viel kleiner, viel dezenter, viel schlichter.
Stattdessen ist das quasi ein Hotel mitten in der Wüste. Der Unterschied ist, dass die Zimmer einzelne Hütten sind, die mit Stoff bespannt sind, und deshalb eher wie Zelte aussehen. Aber ich habe ein normales Bett und es gibt eine Dusche (im Freien).
Es gibt ein Haupthaus, in dem es Buffet gibt, und es gibt sogar einen Swimming-Pool (!).
Also, das muss ja wirklich nicht sein, dass man für Touristen, die noch nicht mal in der Wüste auf ihren Komfort verzichten können, sogar hier, wo das Wasser so knapp ist, einen Swimming Pool hinstellt... Irgendwann hört es auf.
Das sind wahrscheinlich die selben Leute, die einfach ihre Plastikflasche in die Wüste werfen, weil sie keine Achtung vor der Natur haben. Zum Kotzen.
Also, wie auch immer: Das Desert Camp ist keineswegs ruhig und abgelegen im Nirgendwo, sondern mit Geländewagen und Jeeps gut zu erreichen. Die Koffer werden mit Golf-Caddies aufs Zimmer gebracht (!). Es gibt Strom, Dusche, Schwimming-Pool - allen Komfort. Das muss nicht sein. Dann kann man auch irgendwo in die Wüste ein ¨Holiday Inn¨ oder so was hinstellen - das ist dann auch nicht mehr weit davon entfernt...

... leider mit allerlei Hinterlassenschaften der Zivilisationsgesellschaft

Gran Canaria in (sehr!) groß

Besuch in der Oase

Baumpflege von Dattelpalmen in der Oase

Montag, 23. Februar 2015

UNESCO-Weltkulturerbe Bienenkorbgräber

Heute ging es noch einmal in die Berge.

Zunächst haben wir den Souk in Nizwa besucht, sowie das Fort, das mitten in der Stadt liegt. Nizwa ist die zweitgrößte Stadt Omans.

Dann ging es zu einem weiteren Fort außerhalb. Beide Anlagen waren sehr schön und die dazugehörigen Museen sehr lehrreich.

Das Schönste am heutigen Tag für uns alle war aber die Fahrt durch skurile, atemberaubende Landschalften von bizarrer Schönheit, so wie man sie von Europa nicht kennt:

Die Berge sind teilweise bis 3.000 m hoch. Immer wieder gibt es Canyons (Wadis - ohne Wasser), die sie durchziehen. Der Fels hat die unterschiedlichsten Farbtöne von fast schwarz über rotbraun und rot bis hin zu gelb. Die Hügel sind schroff und wild. Nicht langgezogen, sondern kurzatmig mit allen möglichen Formen und Formationen.

Absolutes Highlight des Tages war das UNESCO-Weltkulturerbe Bienengräber: In einer wunderbaren Bergkulisse stehen zahlreiche Gräber in Bienenkorbform, die aus Splittersteinen zusammengesetzt wurden - in der Nachmittagssonne ein wunderbares Farbenspiel!

Ein sehr schöner Tag!

Morgen geht es in die Wüste: Wir übernachten in einem Wüstencamp. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass wir dort Internet haben, hat das Blog erst mal Pause ;-)

Fort in Jabrin

Sechs Geländewagen für uns

Ein Hotel aus 1000 und einer Nacht