Heute morgen haben wir eine Oase besucht. Wir haben gesehen, wie ein Arbeiter Baumpflege betreibt und die männlichen und weiblichen Blüten zusammenbringt, damit die Dattelpalmen Früchte tragen.
Bei der Oase gab es ein altes Dorf, das noch in alter Lehmbauweise gebaut war, aber mittlerweile fast vollständig verlassen ist: den Omanis geht es mittlerweile so gut, dass sie nicht mehr in Lehmhäusern übernachten müssen...
Dann stand Wüste auf dem Programm. Ehrlich gesagt habe ich mir das alles ganz anders vorgestellt: Ich habe erwartet, dass wir ein ganzes Stück fahren und die Landschaft immer karger und wüstenähnlicher wird, und gleichzeitig die Zivilisation immer weniger. Das war aber eigentlich nicht der Fall: Die Landschaft sah am Morgen mehr oder weniger gleich aus, wie später auch. Auf der Straße war immer noch genug Verkehr, Siedlungen gab es auch immer wieder - von Wüste keine Spur.
Wir haben im Auto schon Witze gemacht, dass es wahrscheinlich am Rande der Wüste einen Busparkplatz und einen Giftshop geben, und dann ein Schild ¨Desert Camp: 600 meters¨ oder so was geben wird...
Ganz so schlimm war es nicht, aber ein bisschen schon: Irgendwann tauchten tatsächlich die Sanddünen in Fahrtrichtung rechts auf. Im nächsten Ort gab es ein Schild und wir sind rechts abgeboten.
In einem Kfz-Betrieb haben unsere Fahrer den Luftdruck verringern lassen, damit sie besser auf Sand fahren können - und dann ging es los: Von jetzt auf sofort beginnt ein riesiges Wüstengebiet mit Sanddünen á la Gran Canaria, nur ein bisschen rötlicher.
Die Fahrer saußen auf einer Piste mit einer affenartigen Geschwindigkeit zu unserem ersten Stop: einem Berberzelt. Dort waren wir auf ein paar Datteln und einen Kaffee eingeladen.
Gefallen hat mir das nicht. Wir wurden als Gruppe durchgeschleust, hinter uns gleich die nächste. Die Kinder werden tausendmal am Tag fotografiert und müssen immer wieder Kaffee ausschenken und Datteln verteilen...
Dann ging es zum Sonnenuntergang auf die Dünen. Das war schön. Wir hatten bald zwei Stunden Zeit, auf den Dünen herumzulaufen und die Licht- und Schattenspiele zu beobachten, bis die Sonne unterging.
Auf den Dünen war es eher kühl: es wehte ein kräftiger, eher kühler Wind, es waren so ca. 19 Grad.
Es ist so ähnlich, wie auf Gran Canaria, nur ist der Sand röter und die Wüste ist natürlich viel, viel, viel größer. Soweit das Auge reicht nur Sand. Mehr als 100 km weit.
Sehr missfallen hat uns, dass überall Müll herumliegt. Da gibt es doch tatsächlich Leute, die mitten in der Wüste ihre Coladosen und Plastikflaschen wegwerfen. Und dort liegt es in alle Ewigkeit.
Dann ging es in das Wüstencamp.
Das hätte ich mir auch ganz anders vorgestellt: viel kleiner, viel dezenter, viel schlichter.
Stattdessen ist das quasi ein Hotel mitten in der Wüste. Der Unterschied ist, dass die Zimmer einzelne Hütten sind, die mit Stoff bespannt sind, und deshalb eher wie Zelte aussehen. Aber ich habe ein normales Bett und es gibt eine Dusche (im Freien).
Es gibt ein Haupthaus, in dem es Buffet gibt, und es gibt sogar einen Swimming-Pool (!).
Also, das muss ja wirklich nicht sein, dass man für Touristen, die noch nicht mal in der Wüste auf ihren Komfort verzichten können, sogar hier, wo das Wasser so knapp ist, einen Swimming Pool hinstellt... Irgendwann hört es auf.
Das sind wahrscheinlich die selben Leute, die einfach ihre Plastikflasche in die Wüste werfen, weil sie keine Achtung vor der Natur haben. Zum Kotzen.
Also, wie auch immer: Das Desert Camp ist keineswegs ruhig und abgelegen im Nirgendwo, sondern mit Geländewagen und Jeeps gut zu erreichen. Die Koffer werden mit Golf-Caddies aufs Zimmer gebracht (!). Es gibt Strom, Dusche, Schwimming-Pool - allen Komfort. Das muss nicht sein. Dann kann man auch irgendwo in die Wüste ein ¨Holiday Inn¨ oder so was hinstellen - das ist dann auch nicht mehr weit davon entfernt...
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