Samstag, 28. Februar 2015
Nun sind sie weg
Zeit für ein Fazit meiner Reise: was hat mir gut gefallen, was weniger gut?
Gut gefallen / nicht so gut gefallen hat mir
1. am Oman
+ die ausgesprochene Freundlichkeit der Menschen hier im Oman. Sehr freundlich und offenherzig, sehr respektvoll gegenüber den Fremden
+ die Sicherheit. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Es gibt keine herumlungernden Gestalten, keine dunklen Ecken, keine unterschwellige Kriminalität.
+ die Sauberkeit: jedes noch so abgelegene Klo ist sehr sauber.
+ die hervorragende Infrastruktur: die Straßen sind sehr sauber und gepflegt, die Verkehrsinseln sind mit Blumenbeeten bewachsen, es funktioniert alles, ... Man hat irgendwie mehr den Eindruck, man ist in der Schweiz, anstatt einem arabischen Land...!
+ die wahnsinnig vielen Facetten dieses Landes: die prunkvollen Bauten des Sultans in der Hauptstadt, die Bergregionen mit den Canyons, die Souks mit dem Angebot an Weihrauch, die riesigen, roten Sanddünen in der Wahiba, die freilaufenden Kamele im Süden, und vieles, vieles, mehr. Tausende von Eindrücken, die ich noch längst nicht alle verarbeitet habe.
+ das letztlich doch sehr angenehme Wetter zwischen 25 und 30 Grad.
+ das sehr gute Essen und dass man alles essen konnte, ohne irgendwie auch nur ansatzweise darauf achten zu müssen, dass irgendetwas vielleicht hygienisch nicht in Ordnung sei.
2. an Abu Dhabi und Dubai:
Hm. Schwer zu sagen.
Ich kann mit der dortigen Gigantomanie nichts anfangen. Es ist für mich kaum nachvollziehbar, dass das Geld mit offenen Händen herausgeworfen wird, obwohl man vielleicht das eine oder andere Sinnvolle damit machen könnte.
Insofern: es war schön, das mal gesehen zu haben. Aber ich würde kein zweites Mal hinfahren.
3. an der Rundreise:
+ die Gruppe, mit der ich unterwegs war
+ dass ich nicht alleine war
+ dass alles top organisiert war
Was mir nicht so gut gefallen hat, ist, dass die Tage doch sehr durchgeplant waren und kaum Zeit zum Ausruhen war: in der Regel ging es morgens nach dem Frühstück los und man war erst zum Abendessen zurück. Bei der nächsten Rundreise würde ich darauf achten, dass da mehr Luft im Programm ist.
Außerdem waren zwei Wochen Rundreise nun wirklich genug. Für die nächste Reise würde ich dann eher nur eine Woche machen und statt dessen eher noch eine Woche Badeurlaub dranhängen.
Von der Altersgruppe her waren die meisten Teilnehmer eher im Rentenalter. Gestört hat mich das eigentlich nicht, denn es war trotzdem okay. Aber wenn es eine Mögichkeit mit jüngeren Teilnehmern gäbe, würde ich das eher mal probieren.
Soweit das Fazit. Alles in allem war es eine sehr schöne Reise. Der Oman ist ein faszinierendes Land und ich kann jedem nur empfehlen, hier man hinzufahren.
Freitag, 27. Februar 2015
Weihrauch und Kamele
Im Souk in Salalah gibt es eine Unmenge an Geschäften, in denen man das Weihrauchharz in unterschiedlicher Qualität und Güte kaufen kann - sammt allem Zubehör, was man dafür braucht: Weihrauchbrenner, Holzkohle, etc.
Im Gegensatz zu uns, wo Weihrauch Teil des Rituals in der Katholischen Kirche ist, hat, hat Weihrauch hier keine rituelle Bedeutung. Er wird als Wohlgeruch verstanden. Es gibt ihn mit verschiedenen Duftzusätzen. Oder er wird für die Abwehr von Insekten benutzt.
Bevor wir im Souk waren, waren wir an einer Ausgrabungsstätte und in einem Wadi. Dort haben wir extrem viele Kamele gesehen. Aufgrund dessen, dass der Dhofar wegen des Monsuns sehr fruchtbar ist, finden sie offenbar hier recht viel zu fressen und vermehren sich entsprechend.
An einer Stelle kam uns eine Herde von sicher 30 Kamelen, inklusive kleiner Kamele auf der Straße entgegen...
In Salalah angekommen
Nun bin ich in Salalah, der letzten Station meiner Rundreise angekommen.
Es gibt noch zwei Tagesausflüge zusammen mit der Gruppe und anschließend habe ich noch zwei Übernachtungen extra.
Das Hotel ist sehr schön. Hier bin ich endlich mal am Strand - und genieße es.
Rund um das Hotel sind ein paar Leute am Strand, dann verliert es sich aber auch gleich. Der Strand hat feinen weißen Sand und ist sehr sauber. Echt sehr schön.
Donnerstag, 26. Februar 2015
Das Geheimnis von Reihe 26
Auf dem Flug nach Salalah sitzen neben mir zwei Omanis.
Als ich ankomme, sitzt der eine auf meinem Platz. Nun gut: es ist noch ein Platz nebendran frei - also setze ich mich dorthin.
Kurze Zeit später kommen noch zwei Leute, die in diese Reihe wollen: Wie sich dann herausstellt, sitzen die beiden Omanis nur deshalb in Reihe 26, weil heute der 26. Februar ist: Sie haben das heutige Datum als die Nummer ihrer Sitzreihe angesehen...
Wir lachen alle herzlich, als sich der Irrtum aufklärt :-))
Die Sache mit dem Visum
Unsere Reiseleiterin hat einen Fehler gemacht: Sie hat für uns alle - also auch für mich - bei der Einreise in den Oman ein Visum mit 10 Tagen Gültigkeit besorgt.
Für den Rest der Gruppe ist das okay - für mich und noch einen anderen Reisenden aber, die wir beide noch ein paar Tage länger in Salalah bleiben, bedeutet das, dass unsere Abreise nach Ablauf des Visums liegt und wir dann kein gültiges Visum mehr haben.
Wir waren nun schon zweimal am Flughafen in Muscat am Visa Office, um das Visum zu verlängern, aber jedes Mal gab es irgendwelche Begründungen, warum es gerade nicht gemacht werden konnte. Wir sollen am Montag wiederkommen. Oder morgen früh. Oder sollen nach Dubai aus- und wieder einreisen(!). Alles nicht machbar.
Nun gut. Ich habe nun also kein gültiges Visum am Ende der Reise. In Salalah kann nichts mehr verlängert werden. Mal sehen, ob ich Schwierigkeiten bekomme...
Unsere Reiseleiterin sieht das gelassen. Sie meint, wir müssten einfach Strafe bezahlen für die Tage, wo wir nach Ablauf des Visums noch im Land sind. Mal sehen. Sie ist ja bei meinem Rückflug nicht mehr da. Evtl. müsst Ihr mich dann hier rausholen...
Gruß aus dem Paradies!
Laut Programm war heute eigentlich nur die Fahrt von der Hafenstadt Sur nach Muscat zum Flughafen und dann der Flug nach Salalah angesagt.
Unerwarteterweise gab es dann aber von der Schnellstraße aus zwei Ausflüge in wunderschöne Wadis mit Oasen und einer atemberaubenden Berglandschaft.
Die Reiseleiterin meinte: "Wenn Sie irgendeinen Film über den Oman sehen, dann kommen garantiert diese Wadis darin vor" - zu Recht: das ist wirklich wie im Paradies: glasklares, warmes Wasser, wunderbare Felsformationen in Gelb-, Ocker- und Rottönen und Oasen mit Palmen. Herrlich.
Der Oman überrascht uns jeden Tag wieder aufs Neu!
Mittwoch, 25. Februar 2015
Was für ein schöner Tag: von der Wüste in die Oase und dann ans Meer
Von der Oase in die Wüste und ins Wüstencamp
Montag, 23. Februar 2015
UNESCO-Weltkulturerbe Bienenkorbgräber
Zunächst haben wir den Souk in Nizwa besucht, sowie das Fort, das mitten in der Stadt liegt. Nizwa ist die zweitgrößte Stadt Omans.
Dann ging es zu einem weiteren Fort außerhalb. Beide Anlagen waren sehr schön und die dazugehörigen Museen sehr lehrreich.
Das Schönste am heutigen Tag für uns alle war aber die Fahrt durch skurile, atemberaubende Landschalften von bizarrer Schönheit, so wie man sie von Europa nicht kennt:
Die Berge sind teilweise bis 3.000 m hoch. Immer wieder gibt es Canyons (Wadis - ohne Wasser), die sie durchziehen. Der Fels hat die unterschiedlichsten Farbtöne von fast schwarz über rotbraun und rot bis hin zu gelb. Die Hügel sind schroff und wild. Nicht langgezogen, sondern kurzatmig mit allen möglichen Formen und Formationen.
Absolutes Highlight des Tages war das UNESCO-Weltkulturerbe Bienengräber: In einer wunderbaren Bergkulisse stehen zahlreiche Gräber in Bienenkorbform, die aus Splittersteinen zusammengesetzt wurden - in der Nachmittagssonne ein wunderbares Farbenspiel!
Ein sehr schöner Tag!
Morgen geht es in die Wüste: Wir übernachten in einem Wüstencamp. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass wir dort Internet haben, hat das Blog erst mal Pause ;-)
Sonntag, 22. Februar 2015
Wow! - Was für eine faszinierende Szenerie!
Jetzt ist Schluss mit Busfahren - heute sind wir auf die Geländewagen umgestiegen.
Obwohl: Geländewagen ist zu viel gesagt: es sind fast nagelneue Toyota Landcruiser mit Vierradantrieb. Bei uns würde man SUV dazu sagen.
Wie fast alle Autos hier in Oman sind sie fast neu. Ich würde schätzen, dass 90 % der Autos höchstens drei Jahre alt sind. Und sie haben fast alle eine Farbe: weiß.
Nun ging es in die Berge. Wow! - Was für eine Szenerie. Alles strohtrocken natürlich. Es ist irgendwie wie ein riesengroßer Steinbruch, aber doch sehr vielfältig und an vielen Stellen überwältigend und atemberaubend schön!
Sobald es ein bisschen Wasser gibt, ist das wie eine Oase: es gibt Palmenhaine und es alles schön grün.
Wie schon bisher ist auch hier die Straße bestens ausgebaut. Die Straßen sind besser als bei uns. Bis auf 2.000 Meter sind wir hochgefahren und konnten dann phantastische Ausblicke in die Canyons genießen. Einfach toll!
Zwischendurch haben wir ein Picknick mit lauter leckeren Sachen gemacht. Eingekauft wurde am Anfang der Fahrt in einem großen Supermarkt: Absolut westlicher Standard mit allem was man sich nur denken kann.
Irgendwie bringe ich das noch nicht so zusammen: ich bin in der arabischen Welt, aber die Infrastruktur, die Qualität der Hotels, der Speisen, die Sauberkeit entspricht eher dem Standard der Schweiz. Hätte ich so nicht erwartet. Man kann alles essen, man kann das Leitungswasser trinken - einfach toll!
Hinzu kommt die Freundlichkeit der Menschen: immer wieder wird man mit einem Lächeln begrüßt oder es wird einem zugewunken. Der Oman ist ein sympathisches Land.
Heute ist ein Tag ganz nach meinem Geschmack. Tolle Erlebnisse am Tag und nun ein schickes Hotel aus 1000 und einer Nacht - einfach wunderbar!
Samstag, 21. Februar 2015
Nicht mein Tag
Ich bin nachts um drei aufgewacht, weil in der Nacht so ein Sturm gewesen ist, dass die Service-Tür, die direkt neben meinem Zimmer ist, vom Wind unaufhörlich auf- und zugeschlagen wurde.
Es war eine Schwingtür - also ohne Schloss, in das sie hätte fallen können.
Ich habe versucht, die Tür mit Handtüchern zu sichern, was aber nur ein paar Minuten erfolgreich war. Zwei Inder vom Hotel haben dann noch einen Hohlblockstein vor die Tür gelegt, aber auch der wurde ruck-zuck weggeschoben.
Heute Abend habe ich ein anderes Zimmer.
Und das zweite Thema des Tages war, dass mir ein Stück Zahn rausgebrochen ist.
Ich war dann als heute Nachmittag in "KIM's Oman Hospital" und habe mir bei einer indischen Zahnärztin die Füllung machen lassen.
Wenigstens ist es jetzt ganz schön: ich sitze an der Promenade und esse ein Shawerma.